Staatsminister Florian Herrmann als Festredner bei der Friedenswallfahrt

An der 40. Friedenswallfahrt der Krieger-, Soldaten- und Reservistenkameradschaften des Kreiskriegerverbands 1874 Straubing-Bogen, die federführend vom Vorsitzenden Dietmar Voigt in Zusammenarbeit mit dem Krieger- und Soldatenverein Aiterhofen mit Vorsitzendem Ernst Limmer organisiert wurde, haben sich am Sonntag 400 Teilnehmer aus 32 Vereinsdelegationen mit ihren Fahnenabordnungen beteiligt. Schirmherr war Aiterhofens Bürgermeister Adalbert Hösl. Mit Staatsminister Dr. Florian Herrmann kam hoher Besuch eigens aus München.

Hösl verwies darauf, dass er sich schwergetan habe, mit der Verwendung des Begriffs „Fest“. Denn zu einem Fest gehöre ein freudiger Anlass, der aufgrund der Coronakrise und des Ukrainekrieges nicht gegeben sei. Aber letztendlich sei es doch ein freudiger Anlass, wenn seit über 40 Jahren Menschen zusammenkommen, um für den Frieden zu beten. Die Wallfahrt werde als Dank für den Frieden in der Heimat durchgeführt und zugleich als Bitte für weiteren Frieden und Freiheit in der ganzen Welt.

Pfarrer Heinrich Weber sprach in seiner Predigt von den schrecklichen Bildern vom Krieg in der Ukraine, die sich in unser kollektives Leben eingegraben haben.

Nach dem Gottesdienst zog man zum Kriegerdenkmal, um der Toten der beiden Weltkriege zu gedenken. Dort legte Florian Herrmann, Leiter der Staatskanzlei und Staatsminister für Bundesangelegenheiten, einen Kranz der bayerischen Staatsregierung nieder. Afghanistanveteran und Mitglied beim Bund deutscher Einsatzveteranen, Stabsfeldwebel Dirk Meyer-Schumann, legte einen Kranz vom Kreiskriegerverband nieder und dessen Vorsitzender Dietmar Voigt stellte eine Blumenschale für die gefallenen Soldaten der Weltkriege dazu.

Militärische Verteidigung als die letzte Option

Anschließend hielt Staatsminister Herrmann seine Festrede. „Wenn Christenmenschen ein Anliegen haben, das besonders wichtig ist, machen sie eine Wallfahrt und bringen dieses Anliegen vor Gott.“ Dieses Jahr sei die Andacht intensiver als in den letzten Jahren, einerseits durch die erneute Nähe im Gottesdienst nach Corona und andererseits, weil es die 40. Friedenswallfahrt ist und dies zeige, dass Krieg als Mittel der Politik überwunden ist. Dies sei nicht mehr selbstverständlich, da alle in großer Sorge, seien, weil niemand weiß, wie die Entwicklung in der Ukraine weitergeht. Daher sei die Botschaft der Friedenswallfahrt umso deutlicher: „Nie wieder Krieg. Dieser Krieg muss sofort beendet werden.“

Mit Gottes Hilfe wieder Frieden und Versöhnung

Nach der Festrede am Kriegerdenkmal zog man zur Festhalle. Dort ging der Bundestagsabgeordnete Alois Rainer darauf ein, dass Soldatenkameradschaft gerade in den aktuellen Zeiten ein unverzichtbarer Mahner sei, der an Schrecken des Krieges erinnert und die Bedeutung von Frieden ins Bewusstsein rückt. Landtagsabgeordneter Josef Zellmeier, Ehrenmitglied beim Kreiskriegerverband, appellierte an die Jugend, sich für den Frieden zu engagieren.

Stellvertretender Landrat Andreas Aichinger sagte, dass Krieg nur Verlierer habe, wodurch Menschen körperliche und seelische Wunden unnötig erleiden. Krieger- und Reservistenkameradschaften hätten die Aufgabe, daran zu erinnern und zu mahnen.

Stellvertretend für Straubings Oberbürgermeister sprach Bürgermeister Werner Schäfer. Er erinnerte an den diesjährigen Kreuzweg mit Papst Franziskus in Rom, bei dem eine Ukrainerin und eine Russin (zwei Freundinnen) gemeinsam das Kreuz trugen. Dadurch sei zum Ausdruck gekommen, dass es mit Gottes Hilfe wieder zu Frieden und Versöhnung kommen könnte. Die Friedenswallfahrt klang bei schönem Wetter mit Blasmusik aus.

Original-Quelle: bo/Straubinger Tagblatt