Rückschau und Blick in die Zukunft
Vor kurzem fand im Gasthaus Karpfinger die Bürgerversammlung der Gemeinde Aiterhofen statt. Erster Bürgermeister, Adalbert Hösl, gab den rund 100 anwesenden Bürgerinnen und Bürgern Rechenschaft über das vergangene Jahr, stellte die derzeitige finanzielle Situation der Gemeinde dar und gab einen Ausblick auf kommende Projekte und Entwicklungen. Zahlreiche Ehrengäste konnte Hösl zu Beginn der Bürgerversammlung begrüßen.
Der Rückblick begann mit Zahlen aus der Kämmerei. Dabei erläuterte Hösl die Planzahlen für das Haushaltsjahr 2022. Hier ist für das Jahr 2022 ein Rekordhaushalt in Höhe von 19.213.700 Euro geplant. Anschließend wurden die Ein- und Ausgaben des Verwaltungs- und Vermögenshaushaltes detailliert dargestellt.
Herausforderungen an Kita und Grundschule
Die Gemeinde Aiterhofen wächst und ist ein beliebter Wohnort. Um dieser Nachfrage gerecht zu werden, konnten in diesem Jahr die Erschließungsarbeiten für das Baugebiet „Kreuzäcker II“ in Geltolfing abgeschlossen und die Grundstücke nach den vom Gemeinderat beschlossenen Kriterien vergeben werden. Auch fünf Grundstücke, die für den Geschosswohnungsbau vorgesehen sind wurden verschiedenen Bewerbern zugeteilt. Der Aufstellungsbeschluss für ein weiteres Baugebiet „Kreuzäcker III“ in Geltolfing in Zusammenarbeit mit einem Investor ist gefasst, um weiteren Baugrund zu schaffen.
„Obwohl Sanierungs- und Erweiterungsmaßnahmen an der Kita Maria-Schutz erst im letzten Jahr abgeschlossen wurden ist aktuell weiterer räumlicher Bedarf absehbar, für den wir eigentlich schon jetzt eine „mobile Raumlösung“, bräuchten“, so Hösl. Aufgrund der allgemeinen Marktsituation ist die Lieferung aber erst Anfang nächsten Jahres absehbar. Die vorbereitenden Maßnahmen dazu laufen und auch ein Grundstück für eine bauliche Erweiterung konnte in diesem Jahr erworben werden. Neben dem räumlichen Bedarf ist es an den Kitas vor allem auch die personelle Situation, welche die Träger vor wachsende Herausforderungen stellt. Hierzu erklärte der Bürgermeister das Programm „Assistenzkräfte“, das in der Gemeinde Aiterhofen erfolgreich genutzt wird.
„Eine der wohl schwierigsten Entscheidungen in der bisherigen Wahlperiode war die Verschiebung der Arbeiten zur Sanierung und Erweiterung der Herzog-Tassilo-Grundschule“, so Hösl. Aufgrund räumlicher Perspektiven und auch der Möglichkeit, eine vorübergehende „Containerschule“ einzusparen, war diese Entscheidung aber absolut notwendig und sinnvoll. Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben. Die ersten beiden Leistungsphasen der neuen Planung sind bis zum Vorentwurf abgeschlossen. Die Ausschreibung der weiteren Leistungsphasen ist beauftragt und Gespräche mit der Regierung bzgl. Fördermöglichkeiten laufen.
Investitionen in Infrastruktur und Sicherheit
„Ein wichtiges Thema für die Gemeinde ist seit langem der Hochwasserschutz an der Donau“ und dieser sei, ohne Frage, dringend notwendig. Lediglich die Frage der Finanzierung war ungeklärt. Jedoch wurde im vergangenen Jahr die vorliegende Kostenvereinbarung unterschrieben, so dass der Bau des Hochwasserschutzes an der Donau gesichert ist, der Spatenstich dazu war im Oktober 2021, die Baumaßnahmen laufen. Die Aufteilung der Kosten wird jedoch weiterhin geprüft. Auch verschiedene Straßen- und Kanalsanierungsarbeiten am Ittlinger Weg, der Auffahrt zum Kindergarten und am Rathaus wurden durchgeführt mit einer Investition von ca. 300.000,– €. Neue Radwegeverbindungen entlang der B8 Geltolfing-Straubing, Teilstück Schambach-Ainbrach und entlang B20 Aitrachwiese-Erletacker werden dieses Jahr noch weitgehend abgeschlossen.
Arbeiten zur Straßenpflege und zum Straßenunterhalt, technische Überwachung der Pumpstationen und des Kanalnetzes, Baumpflege- und Mäharbeiten, Winterdienst, Pflege von Sportplätzen, kleinere und größere Baumaßnahmen und vieles mehr gehören zum Repertoire des Bauhofs. „Der Bauhof ist dafür personell und technisch gut aufgestellt“, so Bürgermeister Hösl.
Kommunalunternehmen Aiterhofen, ILE Gäuboden und Hafen Straubing-Sand
Hösl informierte die Bürger auch über die Gründung eines Kommunalunternehmens. Dies soll in vielen Bereichen wirtschaftlicheres und unbürokratischeres Handeln möglich machen. Auch über verschiedene Themen der ILE Gäuboden berichtete Hösl. Anfang des Jahres wurde der turnusmäßige Vorsitz an die Gemeinde Aiterhofen übergeben. Veranstaltungen wie das KulturMOBIL, der ILE Gäubodenlauf und der Festakt zu 10 Jahren ILE Gäuboden fanden statt. Auch konnten mit Hilfe des Regionalbudgets wieder verschiedene Projekte durchgeführt werden. Bürgermeister Hösl informierte ebenso darüber, dass eine Absichtserklärung zur Gründung eines „Zweckverbands ILE Gäuboden“ beschlossen wurde, weitere Schritte sind nun auszuarbeiten. Auf die Bedeutung des ZVH Straubing-Sand wurde hingewiesen, der mit einem Drittel der Fläche auf Gemeindegebiet liegt und insgesamt 3.500 Arbeitsplätze bietet. Für die Zukunft sind dort viele zukunftsweisende Projekte geplant wie Mehrzweckdemoanlage, Erweiterung Gründerzentrum, Bahnhaltepunkt Hunderdorf mit Rad- und Fußweganbindung usw.
Aus dem Gemeindegebiet Aiterhofen werden etwa 13.000.000 kWh in das Stromnetz eingespeist. Eine Biogasanlage, in der Biogas weiter aufbereitet und in das Erdgasnetz eingespeist wird, kann rund 6000 Haushalte mit Wärme versorgen. PV Anlagen befinden sich auf mehreren gemeindlichen Gebäuden. Auch werden durch die Anbindung verschiedener Liegenschaften an die gemeindliche Hackschnitzelanlage jährlich circa 56.817 Liter Heizöl gespart. Jedoch ist alles ausbaufähig. So sind weitere PV-Anlagen auf Dächern von gemeindlichen Gebäuden und die Umrüstung auf LED geplant.
Weiter geplant und in der Vorbereitung ist der Bau eines Parkplatzes am Bürgerhaus in Geltolfing. Sanierungsarbeiten werden an verschiedenen Spielplätzen, am Lärmschutzwall an der B8 und an Straßen und Kanälen durchgeführt. Durch Betreibergesellschaften ist die Errichtung von Mobilfunkmasten geplant, ebenso ein Ersatz für das LF 8 der Feuerwehr Aiterhofen sowie ein integrales Hochwasserschutz- und Rückhaltekonzept.
Dank an Vereine und Ehrenamtliche
„Die Vereine sind die Basis unseres gesellschaftlichen Zusammenhalts. Unsere vielfältige Vereinslandschaft – von Hilfsorganisationen über Sport bis gesellschaftliche Aktivitäten, auch für alle Altersgruppen – trägt wesentlich zur Attraktivität unserer Gemeinde bei“, bedankte sich Hösl bei allen Vereinen, Ehrenamtlichen und Organisationen. Insbesondere bedankte er sich auch bei den Feuerwehren als kommunale Einrichtung mit ihren Führungskräften. Große Veranstaltungen im Jahr 2023 werfen ihre Schatten voraus: das Bürgerfest anlässlich erstmaliger 1250jähriger urkundlicher Erwähnung Aiterhofens am 8./9. Juli 2023 sowie das 150jährige Gründungsfest der FF Geltolfing vom 22. bis 26. Juni 2023. Zu beiden Anlässen werden im Rahmen der gemeindlichen Partnerschaften Delegationen aus Montefino (Italien) bzw. Iselsberg-Stronach (Osttirol) erwartet.
Geht gar nicht!
Unter dem Motto „Geht gar nicht!“ wurden Probleme angesprochen wie illegale Müllablagerungen, Schmierereien und Vandalismus an öffentlichen Gebäuden sowie Probleme mit Hundekot und Beschwerden über freilaufende Hunde. Besonders schlimm: Eine Bürgerin stellte mehrfach Hundekot auf einer Grabstelle fest.
Abschließend wurden Fragen bzw. Anliegen aus der Versammlung beantwortet.