Volkstrauertag in Aiterhofen

Traditionell trafen sich zum Volkstrauertag in Aiterhofen Vertreter des öffentlichen Lebens, die Mitglieder des Krieger- und Soldatenvereins, des VDK-Ortsverbandes, die Vereine mit ihren Fahnenabordnungen sowie Bürgerinnen und Bürger um insbesondere der Toten, Vermissten und Vertriebenen der beiden Weltkriege aber auch der aktuellen kriegerischen Auseinandersetzungen zu gedenken. Von Seiten der Pateneinheit der Bundeswehr wurde eine Ehrenwache unter Leitung von Oberleutnant Dahmer gestellt. Beim einleitenden Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Margaretha wies Pfarrer i. R. Heribert Englhard in Anlehnung an das Evangelium auf das wichtigste aller Talente hin, über das der Mensch verfügen sollte – nämlich die Fähigkeit zum Frieden. Dieses Talent zu mehren sollte täglicher Auftrag und Verpflichtung sein. Aufgrund der Witterung entschieden sich die Verantwortlichen den Gedenkakt zum Volkstrauertag in der Pfarrkirche stattfinden zu lassen. „Der Volkstrauertag ist nicht einfach nur eine überholte und veraltete Tradition – er ist sehr, sehr viel mehr und leider auch immer hochaktuell“, so Bürgermeister Hösl in seiner mahnenden Rede. Weiter wies er auf die aktuellen gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen hin, die den beängstigenden Eindruck wachsen lassen dass bisherige Fundamente wie Rechtsstaatlichkeit, demokratische Grundordnung, Stabilität politischer Systeme, sozialer Frieden und soziale Gerechtigkeit massiv ins Wanken geraten und nachhaltigen Schaden nehmen. Marianne Wahl als Vorsitzende des VDK-Ortsverbandes Aiterhofen gedachte in ihrer Ansprache ebenfalls der Opfer der verheerenden Kriege des letzten Jahrhunderts, stellte aber auch den Bezug zu aktuellen Kriegshandlungen her. „Regelmäßig wird zum Frieden aufgerufen und es besteht der überwiegende Eindruck, dass wir in einem friedlichen Europa leben. Die vielen Kriege und bewaffneten Konflikte sprechen eine andere Sprache, alleine 2021 waren es 28 auf der Welt“, so Wahl. Angesichts der erschreckenden Zahlen von Kriegsopfern sowie der Grausamkeiten an der Zivilbevölkerung, die letztlich auch immer das erschütternde Ergebnis von kriegerischen Auseinandersetzungen sind, wies KSV-Vorsitzender Ernst Limmer auf die zunehmende Angst vor flächendeckender Ausbreitung der Kriege auch bis zu uns hin. „Der Volkstrauertag lädt dazu ein, sich gegen Krieg und Gewalt zu stellen und aus der Vergangenheit zu lernen“, waren sich die Redner einig. Im Anschluss an den Gedenkakt und zum sichtbaren Gedenken an die Opfer der Kriege wurden am Kriegerdenkmal Kränze niedergelegt.