Bürgerversammlung gut besucht (03.04.2019)

gut besuchte Bürgerversammlung

Im voll besetzten Karpfinger-Saal mit 130 Gemeindebürgern fand am letzten Donnerstag die Bürgerversammlung statt. Bürgermeister Manfred Krä legte einen ausführlichen Rechenschaftsbericht über das Jahr 2018 vor und informierte über den aktuellen Haushalt 2019 sowie die anstehenden großen gemeindlichen Aufgaben im Bereich Kindertagesstätte und Grundschule. Hinterlegt wurden seine Ausführungen auch in diesem Jahr wieder mit vielen Bildern und Diagrammen.

Aiterhofen gehört, so Krä, zum Kreis den Top 10 der leistungsfähigsten Gemeinden im Landkreis. Eine solide Finanzsituation ermöglicht es, die anstehenden Herausforderungen zukunftsorientiert abzuwickeln. Der abgelaufende Haushalt 2018 hatte ein Volumen von 11,1 Mio Euro. Auf den Vermögenshaushalt entfielen davon 62 Prozent. Zunächst erläuterte er den Verwaltungshaushalt und hier die Einnahmen aus den verschiedenen Steuern, von der Gewerbesteuer mit 1,9 Mio Euro über den Einkommenssteueranteil bis zur Hundesteuer für 217 gemeldete Hunde. Bei den Ausgaben schlug die Kreisumlage an den Landkreis mit 1,43 Mio Euro zu Buche. Für die Einleitung des Schmutzwassers in das Klärwerk Straubing war eine finanzielle Aufwendung von 434.800 Euro zu leisten. Erhebliche Aufwendungen hatte die Gemeinde auch als Sachaufwandsträger für die Schulen zu leisten. Neben den Aufwendungen für die Herzog-Tassilo-Grundschule fallen die Schulumlage für die Grund- und Mittelschule in Ittling, die Kosten für die Schülerbeförderung und für Versicherungen an. Weitere Kosten wurden aufgeführt für die Kreismusikschule, die Betriebskosten für Bauhof und Hausmeisterbereich, die Straßenbeleuchtung mit über 750 Brennstellen, und den Unterhalt der gemeindlichen Infrastruktur. Die Zuführung zum Vermögenshaushalt betrug nur 2.000 Euro. Bereits bei der Verabschiedung des Haushalts 2018 stand fest, dass es aufgrund der hohen Investitionen der letzten Jahre schwierig wird, Rücklagen zu schaffen. Diese waren dann zum Jahresende fast vollständig aufgebraucht. Für die Haushalte 2019 und 2020 waren aus diesem Grund bereits vorausschauend Kreditaufnahmen eingeplant. Bei den Investitionen der letzten Jahre wurde viel in den Bestandsunterhalt investiert, und damit ein Investitionsstau vermieden.

Zukunftsweisende Investitionen

Wie der Bürgermeister ausgiebig erläuterte, war die größte und herausrangendste Investition der Neubau des Bürgerhauses Geltolfing mit Gestaltung der Geltolfinger Mitte und der Radwegeanbindung nach Aiterhofen. Hier wurden im Rahmen der einfachen Dorferneuerung erhebliche Investitionen mit insgesamt 2,4 Mio Euro für die Bürgerschaft umgesetzt. Im Zuge dieser Maßnahme wurde auch das am Bürgerhaus angebaute Feuerwehrhaus zeitgemäß erweitert, ein Versorgungsgebäude mit öffentlicher Toilette erstellt und der historische Kirchenzaun saniert. Mit Ausnahme des Feuerwehrbereiches wurden die Maßnahmen vom Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern im Rahmen der Dorferneuerung gefördert. Mit der Schließung und dem Verkauf des Geltolfinger Schlosses erhielten die Geltolfinger Vereine im Bürgerhauseine neue Heimat. Geltolfing wurde zukunftsfähig gemacht, so der Bürgermeister.

Erhebliche Kosten verursachte auch der seit 1995 stillgelegte Teil der alten Kreisstraße SR 12 im Bereich Hunderdorf. Hier konnte durch den Ausbau der Straße ein Grundstückstausch durchgeführt werden. Die Gemeinde hat damit ein Grundstück für den geplanten Bahnhaltepunkt in Hunderdorf für eine Anbindung des Industriegebietes erhalten. Das Grundstück wird bereits jetzt für einen Buswendeplatz genutzt. Für zukünftige ökologische Ausgleichsflächen hat die Gemeinde ein weiteres Grundstück neben der Aiterach erworben.

Breitbandausbau

Erforderlich war im letzten Jahr auch eine umfangreiche Sanierung der Bahnbrücke bei Amselfing, die in der Baulast der Gemeinde steht. Ein großer Kostenaufwand in Höhe von 800.000 Euro entstand im Rahmen des Breitbandausbaus für die Außenbereichsorte mit insgesamt 190 Haushalten. Hier wurde im Rahmen des bayerischen Breitbandförderprogramms ein Zuschuss in Höhe von 600.000 Euro gewährt. Ein Unterhaltungsaufwand war auch für das gemeindliche Straßennetz mit insgesamt 65 km Gesamtlänge aufzubringen. Ein weiterer erheblicher Unterhaltungsaufwand bestand am Kanalsystem. Hier stehen 46 km Schmutzwasserkanäle, 24 km Regenwasserkanäle, 29 Pumpstationen, 1.700 Kanalschächte und mehrere Regenrückhaltebecken in der Unterhaltspflicht. Für den Bauhof- und Hausmeisterbereich wurde ein Multifunktionsfahrzeug mit Schneeräumschild, Salzstreuer und Kehrbesen sowie ein Schlegelmäher und ein Sicherheitskorb angeschafft. Auch ein Heißwassergerät zur Unkrautbekämpfung wurde in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Salching erworben.

Feuerwehr

Große Ausgaben waren für die Feuerwehr Amselfing erforderlich. Neben dem Mannschaftstransportfahrzeug wurde die Lieferung eines Löschgruppenfahrzeuges LF10 beauftragt. Am Feuerwehrstandort in Sand wurde damit in den letzten sechs Jahren über 1,1 Mio Euro investiert. Für eine ortsnahe Freizeitgestaltung wurde im Rahmen der LEADER-Förderung ein Bewegungspark im Bereich des Kreuzberges angelegt. Damit wurde der Naherholungsbereich an der Aiterach, der sogenannten grünen Lunge Aiterhofens weiter ausgebaut. Hingewiesen wurde auch auf die Bayern-WLAN-Hotspots im Gemeindebereich.

Ansiedlungen

Erwähnt wurden vom Bürgermeister auch die Gewerbeansiedlungen im letzten Jahr. Insbesondere Fritz-Office am östlichen Ortseingang und Kühne+Nagel im Industriegebiet Hafen Straubing-Sand wurden erwähnt. In diesem Zusammenhang wurde auch der Standort Bayern Ei in Niederharthausen angesprochen. Hier konnte nach langen Verhandlungen eine zukunftsfähige Lösung mit der Firma AGRIMA gefunden werden. Eine Hühnerhaltung an diesem Standort gehört damit der Vergangenheit an.

Bürgermeister Manfred Krä sprach auch die positive Entwicklung im Industriegebiet „Hafen Straubing-Sand“ mit seinen derzeit 91 Unternehmen und 2.900 Arbeitsplätzen an. Die interkommunale Zusammenarbeit der sieben Mitgliedsgemeinden in der ILE Gäuboden wurde ebenfalls herausgehoben. Eine Besonderheit ist hier die Zusammenarbeit auf Verwaltungsebene wie z.B. im Bereich Standesamt, Personalstelle, Rentenstelle, Spielplatzkontrollen usw.. Diese Verwaltungszusammenarbeit ist bayernweit ein vielbeachtetes Vorzeigeprojekt.

Ausblick

Der Haushalt 2019 wurde Mitte März mit einem Gesamtvolumen von 12,7 Mio Euro beschlossen. Bürgermeister Krä erläuterte hier die drei herausragenden Projekte mit barrierefreiem Rathausum- und Ausbau (zusammen mit der Gemeinde Salching), Ausbau und Generalsanierung der Kindertagesstätte und Ausbau der Herzog-Tassilo-Grundschule mit offener Ganztagsschule. Insgesamt sind für diese drei Maßnahmen in den nächsten Jahren Investitionen in Höhe von 10 Mio Euro erforderlich. Ausdrücklich wurden diese Maßnahmen als Zukunftsinvestitionen für die Bürger und vor allem für die Kinder herausgestellt. Vorgesehen ist auch die Ausweisung eines neuen Baugebietes im Ortsteil Geltolfing und in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Oberschneiding die Planung einer Radwegeverbindung entlang der B20.

Zum Schluss seiner Ausführungen bedankte sich Bürgermeister Manfred Krä u.a. bei allen Ehrenamtlichen in der Gemeinde und appellierte an alle Bürger, den Zusammenhalt weiterhin zu pflegen und damit die Entwicklung ihrer Gemeinde positiv zu gestalten.