Reges Interesse an der Bürgerversammlung

gut besuchte Bürgerversammlung

Reges Interesse an der Bürgerversammlung

Bürgermeister informierte über erfolgreiches Jahr – solide Finanzwirtschaft beibehalten

Im voll besetzten Karpfinger-Saal mit 140 Gemeindebürgern fand am letzten Donnerstag die Bürgerversammlung statt. Bürgermeister Manfred Krä legte einen ausführlichen Rechenschaftsbericht über das Jahr 2017 vor und informierte über den aktuellen Haushalt 2018 sowie die anstehenden gemeindlichen Aufgaben. Hinterlegt wurden seine Ausführungen auch in diesem Jahr wieder mit vielen Bildern und Diagrammen.

Aiterhofen gehört, so Krä, zum Kreis der leistungsfähigsten Gemeinden im Landkreis. Eine solide Finanzsituation ermöglicht es, anstehende Aufgaben und Herausforderungen zukunftsorientiert abzuwickeln. Im Haushalt 2017 mit einem Volumen von 11,3 Mio Euro entfielen 48 Prozent auf den Vermögenshaushalt. Zunächst erläuterte er den Verwaltungshaushalt und hier die Einnahmen aus den verschiedenen Steuern, von der Gewerbesteuer über den Einkommenssteueranteil bis zur Hundesteuer für 224 gemeldete Hunde. Bei der Gewerbesteuer waren 1,26 Mio Euro zu verzeichnen und damit eine Steigerung um 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bei den Ausgaben schlug die Kreisumlage an den Landkreis mit 1,69 Mio Euro zu Buche und war damit die höchste, jemals an den Landkreis abgeführte Umlage. Für die Einleitung des Schmutzwassers in das Klärwerk Straubing war eine finanzielle Aufwendung von 481.000 Euro zu leisten. Erhebliche Aufwendungen hatte die Gemeinde auch als Sachaufwandsträger für die Schulen zu leisten. Neben den Aufwendungen für die Herzog-Tassilo-Grundschule fallen die Schulumlage für die Grund- und Mittelschule in Ittling, die Kosten für die Schülerbeförderung und für Versicherungen an. Weitere Kosten wurden aufgeführt für die Kreismusikschule, die Straßenbeleuchtung mit ihren 750 Brennstellen, und den Unterhalt der gemeindlichen Infrastruktur. Erfreulich war die Zuführung zum Vermögenshaushalt in Höhe von 640.000 Euro. Der Rücklagenstand zum 31.12.2016 betrug 1,27 Mio Euro. Dieser relativ geringe Rücklagenstand resultiert aus den hohen Investitionen der letzten Jahre, die jedoch die Zukunftsfähigkeit der Gemeinde sichern.

Herausragende Investitionen

Zu den größten Investitionen zählte der Bürgermeister den Abschluss der Erschließung des Baugebietes Kirchfeld III mit 37 Parzellen und einem Gesamtaufwand von rund 3,3 Mio Euro. Eine herausragende Investition war auch das Bürgerhaus in Geltolfing mit einem Kostenaufwand von rund 1,3 Mio Euro. Im Rahmen dieses Bürgerhauses wurde auch das angegliederte Feuerwehrhaus zeitgemäß saniert und erweitert. Begonnen wurde im Herbst des letzten Jahres mit der Neugestaltung des Geltolfinger Kirchweges im Rahmen der einfachen Dorferneuerung. Durchgeführt wurden auch viele kleinere Maßnahmen wie z.B. im Bereich Niederharthausen, wo die Gemeinde mit dem Vollausbau der Kreisstraße sowie der Deckensanierung der Ortsdurchfahrt durch den Landkreis verschiedene Randbereiche mit sanierte oder die Verlegung von Leerrohren für den weiteren Glasfaserausbau im Ortsteil Aiterhofen. Angesprochen wurde auch der Aufwand für das Kanalnetz mit einer Gesamtlänge von über 70 km, 25 Pumpstationen, 1.670 Kanalschächten und drei Rückhaltebecken. Am Flughafenweg in Geltolfing wurde eine Durchlassmesseinrichtung im Schmutzwasserkanal errichtet um die Einleitungsmengen aus dem Bundeswehrstandort Mitterharthausen feststellen zu können.

Bürgermeister Manfred Krä sprach auch die positive Entwicklung im Industriegebiet „Hafen Straubing-Sand“ mit seinen derzeit 91 Unternehmen und 2.800 Arbeitsplätzen an. Der jüngste Binnenhafen Deutschlands hat sich hier hervorragend entwickelt. Die interkommunale Zusammenarbeit der 7 Mitgliedsgemeinden in der ILE Gäubodenwurde ebenfalls herausgehoben. Eine Besonderheit ist hier die Zusammenarbeit auf Verwaltungsebene wie z.B. im Bereich Standesamt, Personalstelle, Rentenstelle, Spielplaztzkontrollen, Feuerbeschau usw.. Die ILE Gäuboden präsentierte sich auch auf dem Regionaltag in Oberschneiding und der KOMMUNALE in Nürnberg.

Die Einwohnerzahl zum Ende des Jahres wurde mit 3.534 Einwohnern mit einem Durchschnittsalter von 46 Jahren angegeben. 36 Sterbefällen stehen 31 Geburten gegenüber. Die Kindertagesstätte und die Grundschule besuchen derzeit 114 bzw. 105 Kinder.

Ausblick

Der Haushalt 2018 wurde Anfang März mit einem Gesamtvolumen von 11 Mio Euro beschlossen. Bürgermeister Krä bezeichnete diesen Haushalt aufgrund der zukünftigen Herausforderungen als Sparhaushalt, der Vermögenshaushalt umfasst dabei 4,2 Mio Euro. Es liegt zwar eine solide Finanzsituation vor, die jedoch keinen Anlass zum Übermut gibt, so der Bürgermeister. Der Haushalt 2018 kann aufgrund von Einsparungen und Rückstellungen von Investitionen in die mittelfristige Haushaltsplanung nochmals ohne Kreditaufnahmen finanziert werden. Zu den wichtigsten Investitionen in diesem Jahr zählte der Bürgermeister die Fertigstellung des Bürgerhauses Geltolfing, die Gestaltung der Geltolfinger Mitte mit Errichtung eines Versorgungsgebäudes und Sanierung des Friedhofzaunes, die Radwegeverbindung Geltolfing-Aiterhofen, eine Baugebietsausweisung in Geltolfing, Unterhalt des 65 km langen Straßennetzes und der Kanalisation. An der Bauschuttdeponie (Lärmschutzwall) an der B8 sind umfangreiche Renaturierungsmaßnahmen erforderlich. Eine herausragende finanzielle Aufwendung ist für die Ausstattung der Feuerwehr Amselfing mit zwei neuen Einsatzfahrzeugen zu leisten. Ein in den letzten Jahren diskutierter Bürgerbus wird nicht mehr weiter verfolgt. Hier wird nach dem Modell des Jugendtaxi vom Landkreis im Sommer ein Seniorentaxi eingeführt und damit eine gute Lösung für die älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger geschaffen. Herausragend ist auch die Breitbanderschließung im Rahmen des Bayerischen Breitbandförderprogrammes in den Außenbereichsorten. Hier erwähnte der Bürgermeister die Aufwendungen der Anbieter Amplus (Aiterhofen, Geltolfing, Niederharthausen) und Telekom (Sand, Hermannsdorf) für einen eigenwirtschaftlichen Ausbau.

Planungen

In den nächsten Jahren sind von der Gemeinde bauliche Maßnahmen durchzuführen, die nicht aufschiebbar und auch nicht ohne Kreditaufnahme zu schultern sind. Hier führte Bürgermeister Manfred Krä die Generalsanierung mit Erweiterung der Kindertagesstätte Maria Schutz an, die aufgrund der steigenden Kinderzahlen und der längeren Buchungszeiten dringend notwendig ist. Mit der Einführung der offenen Ganztagsschule sind auch umfangreiche Sanierungs- und Erweiterungsmaßnahmen an der Herzog-Tassilo-Grundschule erforderlich. Notwendig ist außerdem die Erweiterung des Verwaltungsgebäudes der Verwaltungsgemeinschaft, mit der auch ein barrierefreier Zugang eingeplant werden soll. Beteiligt wird die Gemeinde am Hochwasserschutz an der Donau, der in den nächsten Jahren mit drei Bauabschnitten verwirklicht wird. An der Aiterach im Bereich der Ortschaft Aiterhofen entstehen aufgrund aktueller Berechnungen des Wasserwirtschaftsamtes weitere Kosten für den Hochwasserschutz.

Einige Probleme wurden vom Bürgermeister ebenfalls angesprochen wie z.B. das Parken auf Geh- und Radwegen, wilde Müllablagerungen, freilaufende Hunde und Verschmutzung durch Hundekot.

Zum Schluss seiner Ausführungen bedankte sich Bürgermeister Manfred Krä u.a. bei allen Ehrenamtlichen in der Gemeinde und appellierte an alle Bürger, den Zusammenhalt zu pflegen und damit die Entwicklung ihrer Gemeinde positiv zu gestalten. In der abschließenden Diskussionsrunde wurden noch Fragen zu Verkehrssituationen und Bauvorhaben gestellt.