Am Donnerstag, 16. Oktober 2025, fand um 19 Uhr die Bürgerversammlung 2025 der Gemeinde Aiterhofen statt. Bürgermeister Adalbert Hösl berichtete ausführlich über erfolgreich abgeschlossene Maßnahmen, aber auch über zukünftige Projekte. Über 120 interessierte Gemeindebürger konnte er dazu im Namen der Gemeinderäte im Saal des Gasthauses Karpfinger begrüßen.
Haushaltszahlen und Einwohnerentwicklung
Bei der Präsentation der Zahlen und Statistiken berichtete Bürgermeister Hösl, dass im Jahr 2024 der zwölfte schuldenfreie Haushalt beschlossen werden konnte. Insgesamt wurde vom Gemeinderat für das Jahr 2025 ein Gesamthaushalt von 27.840.500 Euro verabschiedet. Davon entfallen 14.005.800 Euro auf den Verwaltungshaushalt und 13.834.700 Euro auf den Vermögenshaushalt. „Erfreulicherweise ist auch für das Jahr 2025 ein schuldenfreier Haushalt geplant, die Spielräume werden jedoch aufgrund steigender Ausgaben im Verwaltungshaushalt sowie zu erwartender rückläufiger Steuereinnahmen deutlich enger“, so Hösl. Beim Thema Einwohnerzahlen musste Hösl einen kleinen Rückgang zum letzten Jahr bekannt geben. Mit 3.786 Einwohnern sind es dieses Jahr 5 weniger als im Jahr 2024. Dies ist darauf zurückzuführen, dass bis 30.09.2025 mehr Wegzüge als Zuzüge verzeichnet wurden. In seinem Rückblick berichtete Hösl über die beiden Kindertageseinrichtungen „Maria Schutz“ und der Mini-Kita Aitrach Momis. Er würdigte die hervorragende pädagogische Arbeit sowohl in den Kindertageseinrichtungen, in der „Herzog-Tassilo-Grundschule“ als auch im Offenen Ganztag. Darüber hinaus hob er auch das große außerschulische Engagement hervor. Die Attraktivität des Offenen Ganztags führt auch zu steigender Nachfrage und damit Platzmangel. „Derzeit kann nach wie vor allen Kindern aus der Gemeinde ein pflichterfüllendes Platzangebot in den Einrichtungen zur Kinderbetreuung zur Verfügung gestellt werden“, freute sich der Bürgermeister. Auch die Angela-Fraundorfer-Realschule mit dem Kloster der Franziskanerinnen als Träger sprach er als wichtige Einrichtung für die Gemeinde aber besonders auch für die ganze Region an.
Sanierung der Mehrzweckhalle abgeschlossen
Der Bürgermeister informierte auch über den derzeitigen Stand des Glasfaserausbaus durch Open Infra, der sich schwierig gestaltet und die voraussichtliche Inbetriebnahme des Mobilfunkmastens am Bauhoflager an der B8. Auch berichtete er über die Baumaßnahmen an der Mehrzweckhalle die im Sommer abgeschlossen werden konnten. Insgesamt wurden hierzu rund 1.000.000 Euro für die Erneuerung des Brandschutzes, weitere Fluchtwege, Rauchmelder, Notbeleuchtung, eine neue Prallwand, die Freilegung des Gebäudes an der Ostseite, eine sichere Zuwegung zur Grundschule, Gestaltung der Außenanlage sowie für die Gestaltung eines Mehrzweckraums und den neuen Hallenboden investiert. Ein wichtiges Thema ist der Hafen Straubing-Sand. Hier berichtete der Bürgermeister über das am 30. September 2025 in Betrieb gegangene KV-Terminal, die Erweiterung des Technologie- und Gründerzentrums und die Mehrzweckdemoanlage Biocampus Multipilot sowie neu entstehende Forschungsräume am geplanten Fraunhofer IGB. Auch sprach Hösl eine durchmischte wirtschaftliche Struktur von Betrieben in Aiterhofen – von Familienbetrieben über kleine und mittelständische Handwerksbetriebe, auch landwirtschaftliche Betriebe, bis hin zu Großbetrieben – verteilt über das Gemeindegebiet an. „Mit dieser Struktur ist bei uns eine gesunde wirtschaftliche Basis mit vielfältigen ortsnahen Arbeitsplätzen vorhanden. Vielen Dank für das Engagement und die Leistungen der Unternehmer, Handwerker und Landwirte“, so der Bürgermeister. Ebenso bedankte er sich bei den Mitarbeitern des gemeindlichen Bauhofes. „Damit der Bauhof leistungsfähig ist, braucht es gut ausgebildetes Personal, aber genauso auch eine gute technische Ausstattung“, erläuterte der Bürgermeister. Deshalb werde noch in diesem Jahr in den Bauhof investiert u. a. mit sanitären Anlagen, einem Salz-Silo sowie einem Mehrzweckfahrzeug Hansa.
Geplante Sanierung und Erweiterung der Grundschule
Ein wichtiges Thema ist weiterhin die Sanierung und Erweiterung der Herzog-Tassilo-Grundschule. Die Kostenschätzung beläuft sich auf rund 11.000.000 Euro bei einer geschätzten Förderquote von 50 bis 60%. Gespräche mit der Regierung bezüglich der Förderung haben bereits stattgefunden. „Wenn alles gut läuft, können wir im Sommer 2026 mit den Baumaßnahmen beginnen.“, so Hösl. Er betonte auch, dass bereits jetzt immer wieder Maßnahmen an der Grundschule, wie die Anschaffung von digitalen Geräten, Gestaltung des Pausenhofs, zusätzlicher Raum im MCL-Gebäude, Schulausstattung, usw., zur Verbesserung des Schulalltags umgesetzt wurden. Nachdem im vergangenen Jahr Workshops zum Thema Quartiersmanagement und demografischer Wandel durchgeführt wurden, wurde als Ergebnis daraus in diesem Jahr die Initiative „Bürger für Bürger“ ins Leben gerufen. Die 3. Bürgermeisterin der Gemeinde, Heike Kattler, und engagierte Ehrenamtliche bieten im Sinne einer Nachbarschaftshilfe verschiedene Dienstleistungen für ältere Bürger aber auch Familien an. Das Angebot werde sehr gut angenommen.
Zusammenarbeit in der ILE Gäuboden
Zur ILE Gäuboden berichtete der Bürgermeister über die gute Zusammenarbeit der sieben Gemeinden, den inzwischen in 60 Geschäften akzeptierten ILE Gäubodenscheck, das ILE Regionalbudget bei dem verschieden Projekte von Vereinen mitfinanziert werden konnten und gemeinsame sportliche Events (ILE Gäubodenlauf, ILE Schützenmeisterschaft). Auch das ILE Jugendprogramm und das ILE Seniorenprogramm seien ein großer Erfolg, lobte Hösl und bedankte sich bei der Jungendbeauftragten Carina Wagner und der Seniorenbeauftragten Heike Kattler für die tolle Arbeit. Besonders stolz zeigte sich Bürgermeister Hösl über die vielseitige Vereinsarbeit die in Aiterhofen geleistet wird: Auch schwierige Themen mussten bei der jährlichen Bürgerversammlung angesprochen werden. Z. B. über vermehrte Verstöße in mit Halte- bzw. Parkverbot gekennzeichneten Bereichen. Dies führte dazu, dass die Verkehrsüberwachung auch erstmals in Straßen tätig geworden ist, die bisher nicht kontrolliert wurden. Als große Ärgernisse bezeichnete Hösl nicht nur den wiederholten Einbruch in die Grundschule während der Sommerferien und den Vandalismus am Herzog-Tassilo-Platz, sondern auch die „Entsorgung“ von großen Mengen Altkleidern in der Aitrach und immer wieder Ärger mit nicht angeleinten Hunden im Gemeindegebiet. Abschließend wurden Fragen bzw. Anliegen aus der Versammlung beantwortet.